Inhalt
1. Einleitung
1.2 Grundsätzliches
1.3 Reflektionen, Spiegelungen, Radiosity
2. Licht und Schatten
2.1 Lichtquellen
2.2 Der Dimmer
2.3 zu viele Schatten
3. Platzierung von Kamera, Licht
und Boden
1. Einleitung:
An wen richtet sich dieses howto?
Grundsätzlich an alle, die sich für Modelling und Raytracing interessieren.
Es bezieht sich jedoch auf Funktionalitäten in PovRay. Die Modelle sind
mit LDraw und MLCad entworfen und mit L3P sowie L3PAO nach PovRay exportiert
worden.
Mir sagen PovRay, LDRAW und das alles
gar nix!
Für solche Fälle gibt es an anderen Stellen im Internet bessere
Quellen. Wie die Sachen installiert
werden wird hier erklärt. Die Bedienung der einzelnen Komponenten
sollte man aber beherrschen bevor man hier weiter liest.
Warum überhaupt diese ganze Seite?
Es gibt zig Informationsquellen im Netz zu allen hier besprochenen
Themen. Englisch... kein Problem. Aber was mir gefehlt hat waren Tipps, wie
ich sicher zu einem besseren Ergebnis meiner Arbeit komme.
Und warum wird hier immer dieses eine
Modell verwendet?
Ganz einfach! Es kommt nur eine einzige Farbe zum Einsatz. Und durch
seinen geometrischen Aufbau lassen sich viele Dinge besser erkennen als bei
einem Auto oder einem Haus.
OK, ich kann mit den Programmen umgehen,
hab sogar schon mal ein paar Bilder gerendert, brauche ich noch was?
Im Prinzip nicht... das reicht allemal aus, um sofort loszulegen.
Aber eine Sache kann extrem hilfreich sein bei dem was du vor hast: Jemand
der dir Feedback gibt. Also jemand der dir sagt was er an deinem Bild gut
findet, aber auch, was er nicht gut findet und vielleicht sogar was du besser
machen könntest. An dieser Stelle mal mein herzliches Dankeschön
an Andreas der mich erst durch sein Feedback motiviert hat es noch etwas besser
zu machen als im ersten Versuch!
Licht und Schatten
Ein Modell kann noch so gut gebaut sein, gerendert wirkt es nur,
wenn die Beleuchtung stimmt. Wie bei einem Foto oder in einem Film lassen
sich mit Licht Stimmungen ausdrücken oder verstärken, Highlights
setzen oder im schlechtesten Fall das Bild kaputt machen! Gut platzierte Lichtquellen
sind extrem wichtig für den Gesamteindruck!
Boden und Hintergrund
Man sollte sich immer fragen, was einem an seinem Bild wichtig ist:
toll strukturierter Boden, klasse Wolken, oder das Modell? Die Umgebung sollte
zum Modell passen, nicht das Bild beherrschen.
Kameraperspektive
Wie beim Licht auch, sollte die Kameraperspektive zum Modell passen.
Hier hilft nur Ausprobieren. Und am Ende entscheidet, wie bei allen anderen
Dingen auch, natürlich der persönliche Geschmack!
1.3 Reflektionen, Spiegelungen, Radiosity
PovRay bietet nahezu alle Möglichkeiten eines guten RayTracers. Leider kann man die nicht unbedingt per Mausklick an oder ausschalten, so wie bei anderen Produkten. Auf Digitalbricks.nl gibt es Erweiterungen zum Herunterladen, mit deren Hilfe man das Aussehen seiner selbst erstellten Bilder stark verbessern kann. Im Laufe dieses Howtos gehe ich auf die verschiedenen Möglichkeiten die sich durch diese Erweiterungen ergeben ein und versuche auch ein klein wenig die Unterschiede der einzelnen Optionen zu erläutern.
1.4 einige wichtige Punkte beim Einsatz von radiosity und der floor-Erweiterung
Schaltet die Floor-Option ( -f) im L3P aus.
Durch die Radiosity-Erweiterung wird der Boden im PovRay erzeugt! Ist die
Floor Option nicht aus, wird der Boden immer überlagert und es spiegelt
sich am Ende gar nichts!
Sucht die Nullinie des Modells. Das Modell soll ja meist auf dem Boden stehen
und nicht darin versinken oder darüber schweben. Den Nullpunkt findet
man, indem man sein Modell im MLCad öffnet, sich die Seitenansicht vergrößert
und mit dem Mauszeiger an den unteren Rand des Modells geht. Schaut man nun
in die Statuszeile von MLCad, kann man den Y-Wert ablesen. Diesen trägt
man dann unter #declare floor_height = xxx; // replace XXX with the floor
correct height ein.
Zum ersten Ausprobieren sollte man immer eine schnelle Renderoption verwenden.
Eine Auflösung von 800 x 600 reicht auch völlig für einen ersten
Eindruck aus. Auf langsamen Rechnern kann man die Bildgröße auch
noch weiter verkleinern um Zeit zu gewinnen. Alles andere ist auf Dauer nur
frustrierend. Mehr zu grundsätzlichen Render-Einstellungen folgt später.
Für die folgenden Bilder wurde beim Rendern die Qualität auf #declare LDRAW_RAD_LEVEL = 2; , also schnell gesetzt. Der Boden hat eine Stein-Textur erhalten, damit nicht Reflektionen unnötig von den eigentlich wichtigen Details ablenken.
Wie schon in der Einleitung erwähnt, steht und fällt der Gesamteindruck mit dem richtigen Licht. L3PAO bietet verschiedene Optionen, Lichtquellen zu setzen. Das Ergebnis hängt sehr stark vom räumlichen Vorstellungsvermögen ab. Aber man kann auch das Licht ohne L3PAO oder L3P beeinflussen. Dazu muß man sich das Textfeld im PovRay einmal genauer ansehen. Ganz unten befinden sich die Einträge für das Licht:
// Lights:
light_source {
<-10,189,-50> // Latitude,Longitude,Radius: 50,0,30
color rgb <1,1,1>
}
light_source {
<575,-178,307> // Latitude,Longitude,Radius: 30,120,779.81
color rgb <1,1,1>
}
light_source {
<-348,-463,165> // Latitude,Longitude,Radius: 60,-120,779.81
color rgb <1,1,1>
In diesem Beispiel kommen 3 Lichtquellen zum
Einsatz. Die ersten drei Zahlen geben die Koordinaten der Lichtquelle an.
color rgb <x,x,x> beschreibt die Farbe des Lichts. Lichtquellen beeinflussen
sich gegenseitig! Wenn ich nun also anfange, eine Lichtquelle zu verändern,
kann das zwar das gewünschte Ergebnis bringen, die Wahrscheinlichkeit
ist jedoch eher gering.
Ein eleganter Weg ist es nun, jede Lichtquelle einzeln zu positionieren. Dazu
kann man die übrigen Zeilen mit // auskommentieren.
In diesem Beispiel komme ich zu folgenden Ergebnissen:
Lichtquelle 1 | Lichtquelle 2 |
Lichtquelle 3 | Lichtquelle 1 + 2 + 3 |
Man sieht deutlich, daß jede Lichtquelle dem
Bild eine andere Wirkung verleiht. Und doch ist jedes Licht für sich
nicht ausreichend, das Objekt vernünftig zu beleuchten. Im Bild 1 ist
der Gesamteindruck (wie auch bei den beiden nächsten Bildern) zu dunkel.
Besonders der vordere und der untere Teil sind schlecht ausgeleuchtet.
Bild 2 wirkt matt und konturlos, das Bild
wurde nur insgesamt etwas aufgehellt. Es fehlen Highlights. Und von denen
gibt es in Bild 3 zu viele. Der obere Teil wurde stark beleuchtet, der Rest
versinkt im Schatten.
Bild 4 zeigt nun alle Lichtquellen zusammen. Und man sieht plötzlich
alle Details die wichtig sind, erkennt auch Konturen die auf den anderen
Bildern nicht zu sehen waren. Aber das Bild ist nun insgesamt zu hell!
Nun hat man also seine Lichtquellen einzeln mühevoll positioniert, aber das Ergebnis ist eher lausig, weil plötzlich alles zu hell leuchtet. Eine einfache und sehr effektive Möglichkeit dieses Problem zu korrigieren ist die Veränderung der Farbwerte. Im obigen Beispiel sind alle Farbwerte auf 1 gesetzt. Erhöht man nun diese Werte, so wird das Licht immer heller. Dies kann manchmal gewollt sein, hier hilft es aber leider gar nichts. So lange man übrigens alle 3 Werte gleichmäßig erhöht, bewegt man sich im Bereich des "weissen" Lichts. Will man zB. nur blaues Licht haben, so würde man die Werte 0,0,1 eingeben. Aber dieses Bild soll ja dunkler werden. Dazu müssen nun die Werte auf einen positiven Wert zwischen 0 ind 1 verkleinert werden. Im folgenden Bild wurde für Lichtquelle 3 der Wert <0.5,0.5,0.5> genommen. Achtung! Ein Komma trennt die Werte, für Dezimalzahlen ist immer ein Punkt zu verwenden!
Nun ergibt sich ein Modell, daß zwar gut ausgeleuchtet ist, bei welchem man aber außerdem noch alle Details erkennen kann!
Ein interessanter Effekt ergibt sich, wenn man negative Werte bei einer Lichtquelle einträgt. Dadurch erhält man einen Schattenspender;-) sämtliches Licht im Bereich dieser "Lichtquelle" wird absorbiert.
Es zeigt sich immer wieder, daß durch zu viele Lichtquellen auch zu viele Schatten in unterschiedliche Richtungen entstehen. Verwendet man nur eine Lichtquelle, so ist oft das Bild zu schlecht ausgeleuchtet. Was kann man tun? Der Trick ist simpel aber sehr effektiv: Man verwendet die Option "shadowless" bei allen Lichtquellen die keinen Schatten werfen sollen. Das kann dann zB. so aussehen:
// Lights:
light_source {
<-10,189,-50> // Latitude,Longitude,Radius: 50,0,30
color rgb <1,1,1> shadowless
}
Diese Lichtquelle wirft nun keinerlei Schatten mehr!
to be continued!